Schildläuse

Schildläuse
Schildläuse,
 
Cọccina, Coccoidea, Unterordnung der Pflanzenläuse mit über 4 000 Arten (in Mitteleuropa 180), die auf 15 zum Teil recht artenreiche Familien verteilt sind. Ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus: Die Männchen sind frei beweglich, haben meist große Vorder-, aber nur stummelförmige Hinterflügel, ihre Mundteile und der Darm sind zurückgebildet oder fehlen gänzlich, sie nehmen also keine Nahrung auf und sind kurzlebig. Die Weibchen dagegen sind stets flügellos, bei den fest sitzenden Formen sind auch Fühler und Beine verkümmert oder gar fehlend, selbst die Komplexaugen sind verschwunden, die Stechborsten aber sind gut entwickelt, oft sehr lang (weit über Körperlänge). Die meisten Schildläuse sind 1-7 mm lang, die größten Arten erreichen bis 35 mm Länge. Die weiblichen Tiere sind oft von einer Schutzhülle (dem Schild) bedeckt, die aus Wachs, aus lackartigen Stoffen oder aus einem Gemisch aus abgelegten Larvenhäuten, Kot und einer Art Spinnseide besteht. Die Entwicklung ist unvollständig (hemimetabol), Jungfernzeugung (Parthenogenese) ist nicht selten; manche Arten sind lebend gebärend. Bei einigen Formen sind alle Jugendstadien frei beweglich, bei vielen Arten aber sind es nur das 1. Stadium (Wanderlarve) und manchmal auch noch das 2. Stadium, die damit allein zur Verbreitung ihrer Art beitragen. Viele Schildläuse werden bei Massenauftreten an Kulturpflanzen durch ihre Saugtätigkeit schädlich, z. B. die Napfschildläuse und die zu den Austernschildläusen gehörende San-José-Schildlaus an Nutz- und Ziergehölzen, die Kommaschildläuse an Obstbäumen; einige Arten übertragen beim Saugen pflanzliche Viruskrankheiten, bei vielen Schildläusen siedeln sich auf deren zuckerhaltigen Exkrementen Rußtaupilze an. Es gibt aber auch Schildläuse, die Rohstoffe liefern wie die Koschenilleschildlaus und die Kermesschildläuse, einige Arten der Lackschildläuse sowie die Mannaschildläuse. Zu den Schildläusen gehören ferner die Schmierläuse.
 

Universal-Lexikon. 2012.

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